Phoniatrie

 

Krankheitsbilder / 5 BK-Nrn.:
Müsch, Berufskrankheiten, WVG 2006, S. 51 (Tabelle) 

Weiterbildungsordnung (BÄK: MWBO i. d. F. v. 2008): Anzeigepflichtige Berufskrankheiten finden keinerlei Erwähnung (Begutachtungskompetenz?)

Links: Praxis für Stimme und Sprache: www.stimmentfaltung.de

Aktuelles:

Polyzyklische Kohlenwasserstoffe können Kehlkopfkrebs verursachen

Deutsches ÄrzteblattMittwoch, 17. Dezember 2014

 

BUCHVORSTELLUNG

 Prof. Dr. Tilman Keck (Hrsg.), Krankenhaus der Elisabethinen, GrazUNI-MED Science, Bremen 2013
Diese Buchempfehlung bezieht sich auf die
BKV – Nr. 41 04: Kehlkopfkrebs durch Asbestfaserstaub
sowie
13 19: Larynxkarzinom / säureh.  Aerosole

Buchbesprechung
von T. Brusis, Köln – persönliche Mittlg. (24. 2. 2014)

In der Stimmrehabilitation von Kehlkopflosen haben sich die Stimmprothesen in den letzten 20 Jahren gegenüber der Speiseröhrensprache und den Servox-Sprechhilfen eindeutig durchgesetzt. Heute gehört die primäre Implantation einer Stimmprothese während der Laryngektomie zum Goldstandard. Bei sog. Altfällen oder bei der Unmöglichkeit einer primären Stimmversorgung kann auch eine sekundäre Implantation durchgeführt werden. Der Autor Tilman Keck sowie weitere Co-Autoren beschäftigen sich ausführlich mit der Geschichte, Indikation und Implantation der Stimmprothesen, die sich heute bewährt haben. Außerdem geben sie wichtige Hinweise zur Schluckrehabilitation nach Laryngektomie.
Im ersten Kapitel werden die historische Entwicklung der Stimmrehabilitation mit verschiedenen akustischen und pneumatischen Geräten sowie unterschiedliche operative Verfahren dargestellt. Dann beschreiben die Autoren das operative Vorgehen und einschließlich der Myotomie und geben Empfehlungen für die Gestaltung des Tracheostomas. Anschließend geben sie Hinweise, welche Stimmprothese-Systeme heute verfügbar sind und schildern ihre Vor- und Nachteile. Als Indikation für einen Stimmprothesenwechsel wird eine Aspiration durch eine undichte Kunststoffprothese, eine verschlechterte Sprechqualität oder ein höherer notwendiger Sprechdruck, eine Fistelerweiterung sowie eine Weichteilschrumpfung angegeben. Die oft schwierigen Probleme bei der Nachbehandlung sind ausführlich und kenntnisreich behandelt.
Abschließend beschäftigen sich die Autoren mit Hilfsmitteln zur Rehabilitation, wie einer olfaktorischen Riechhilfe und Kanüleneinsätzen für das fingerfreie Sprechen. Dann geben die Autoren einen Rückblick über die bisherige Entwicklung und einen Ausblick auf die noch ungelösten Fragen (z. B. Biofilmbildung).
Unter Mithilfe erfahrener Co-Autoren ist dem Autor Keck ein wertvolles Kompendium gelungen, welches für jeden, der Laryngektomien und deren Nachbehandlung durchführt, eine wichtige Hilfe sein kann. Gleichzeitig kann es auch als Nachschlagewerk für den niedergelassenen Arzt dienen, der in seiner Sprechstunde laryngektomierte Patienten betreut. Das kleine Lehrbuch ist mit vielen instruktiven fotografischen Abbildungen ausgestattet. Dieser wichtigen Neuerscheinung wird eine weite Verbreitung gewünscht.

Prof. Dr. med. T. Brusis
Institut für Begutachtung
Dürener Str. 199-203
5o931 Köln

Kommentare sind geschlossen.